Spreetreiben 2015

Wandern statt Treiben in der Spree

Das 12. Spreetreiben des Deutschen Roten Kreuz (DRK) Kreisverband Fläming-Spreewald e.V. lockte zahlreiche Zuschauer am Samstag in Lübben. Sie beobachteten die 47 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Spektakels.

Der Wettergott meinte es gut mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Frühlingssonne satt. 15 Grad in der Luft, 5,4 Grad im Wasser. Und doch hatten sich die Akteure in schützende Neoprenanzüge gezwängt. Helmut Schlee sprang allerdings wie gewohnt nur mit Badehose und Badekappe bekleidet ins Wasser an der SpreeLagune. "Ich bade immer so", sagt der 62-Jährige aus Finsterwalde, "auch im Winter." Er schwimme regelmäßig an den Wochenenden in der Elbe. Die nackte Haut schützt Helmut Schlee mit Vaseline.

Lars Kolan (SPD) hat den Neoprenanzug vorgezogen. Lübbens neuer Bürgermeister feierte seine Spreetreiben-Premiere im Wasser. "Hat Spaß gemacht", sagte er später am Ausstieg an der Feuerwache. Für ihn war es der Abschluss der ersten Woche als Stadtoberhaupt. Gerald Lehmann (parteilos) hat ihn begleitet. Luckaus Bürgermeister gehört zu den Stammteilnehmern des Spreetreibens. Neben den beiden Bürgermeistern haben sich weitere 45 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren in Lübben und Luckau sowie von Wasserwachten des Verbands und aus Polen am Spektakel beteiligt. "Das Spreetreiben ist unser Saisonstart", sagt Lutz Müller, Leiter der Wasserwacht. "Unsere Mitglieder sind während der nächsten Monate in sieben Strandbädern und Seen im Einsatz." Er hofft auf möglichst wenig Rettungseinsätze. Das vergangene Jahr sei eine ruhige Saison gewesen. Für den Ernstfall sind die Wasserwachtler jedoch bestens gerüstet. Das demonstrierten sie während einer Einsatzübung am Samstag an der SpreeLagune. "Wir wollen zeigen, dass unsere Retter bestens ausgebildet sind", sagt der DRK-Kreispräsident Dietmar Bacher. Beate Groger ist froh darüber: "Gut, dass es Menschen gibt, die im Ernstfall zur Stelle sind."

An der Feuerwache stieg Helmut Schlee als einer der Ersten aus dem Wasser. "Guten Tag", grüßte er freundlich und hob die Arme triumphierend in die Höhe. Dann blickte er auf seine Uhr und verkündete, wie lange er für die etwa 1500 Meter lange Strecke benötigt hat: "16 Minuten und 25 Sekunden." Beifall für ihn und alle anderen Aktiven. Das Gros von ihnen ist die Distanz allerdings gewandert. Um sich treiben zu lassen, war der Wasserstand einfach zu niedrig. Teilweise bedeckte das Nass kaum die Knie. Weil die Hauptschleuse wegen Bauarbeiten noch gesperrt ist, mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am "Strandcafé´" ohnehin aus dem Wasser. Richtig nass wurden die Akteure spätestens in der manuellen Waschstraße auf dem Hof der Feuerwache. Sie spritzten sich dort mit einem Schlauch den Schlamm von den Anzügen. 400 ehrenamtliche Wasserwachtler gibt es im Kreisverband Fläming-Spreewald, darunter etwa 150 Kinder, wie Lutz Müller sagte. Das Spreetreiben sei auch für sie ein spektakulärer Auftakt der Saison.

Andreas Staindl







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